Freude schenken!
Von: Michaela Jacobsohn
"Freude ist das schönste im Leben. Nur eines ist noch schöner: Freude schenken!" - Dieser Wahlspruch begleitet Walter Wiesner schon ein Leben lang. Der Einsatz mit und für andere Menschen motivierte ihn schon als jungen Mann, katholische Jugendgruppen zu führen. Eine davon wurde zur ersten Sanitätsgruppe des Malteser Hilfsdienstes in der Diözese Limburg und damit zum Kern der hiesigen Malteser-Arbeit. Walter Wiesner denkt gern an diese Gruppe zurück, die er Anfang der 60er Jahre begleitete, denn dort lernte er seine spätere Frau Irmgard kennen. Die Familie bekam drei Kinder. Sie teilte seine Hingabe zur Arbeit am Nächsten von Anfang an. Gemeinsam ließen sie sich zu Krankenpflege-Helfern ausbilden, um ehrenamtlich im Krankenhaus zu arbeiten. Dabei verfolgte Walter Wiesner auch beruflich hohe Ziele: Nach einer Zimmermannslehre studierte er Hochbau und arbeitete als Bauleiter in Ländern wie Saudi Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und der Türkei. Ein Studium der Theologie im Fernkurs war Grundlage für 25 Jahre Bibelarbeit in seiner Gemeinde.
Mit 78 Jahren blickt Walter Wiesner auf eine glückliche Zeit auch mit den Menschen zurück, die ihm
leider genommen wurden: Eines seiner drei Kinder verstarb als schwerstbehindertes früh, auch der einzige Bruder und die Ehefrau sind leider nicht mehr am Leben. Trost findet er im Glauben an Gott und im Einsatz für andere. Heute gilt seine Leidenschaft der Ahnen- und Kulturforschung. Auch dieser scheinbar trockenen Materie entlockt Walter Wiesner die Gelegenheit, anderen Menschen Freude zu bereiten. "Ich stelle mein Material allen Interessierten zur Verfügung. Neulich sprach ich mit einer Familie, die über den Verbleib des Großvaters nur wusste, dass er im Ersten Weltkrieg an der Ostfront gefallen war. In meinen Aufzeichnungen konnten sie nachlesen, wann und wo das war, sogar wo sein Grab liegt. Das war ein sehr glücklicher Moment, als ihnen klar wurde, dass sie nun das Grab besuchen können."
Walter Wiesner hat "Freunde im Leben" (FiL), ein Mentoringprojekt für geflüchtete Kinder, mit einer
großzügigen Spende unterstützt. Mit seiner finanziellen Unterstützung sorgte er für die Begleitung eines Mentorenpaares und half so ganz direkt einem Kind, das als Flüchtling nach Frankfurt kam - ganz seinem Lebensmotto entsprechend.