Kalte Nächte unter freiem Himmel – Hilfe für Obdachlose
Obwohl die Tage endlich spürbar länger und wärmer werden, wird es mit Einbruch der Dunkelheit äußerst ungemütlich auf Frankfurts Straßen. Mit null bis acht Grad sind vor allem die Nächte nach wie vor kalt. Um Wohnungslose davor zu schützen, gibt es in Frankfurt am Main zahlreiche Hilfsangebote. So bietet etwa die Caritas neben medizinischer Unterstützung auch eigene Tagesaufenthalte und Übernachtungsmöglichkeiten an.
Niedrige Temperaturen, Wind und Regen stellen für die Gesundheit von Wohnungslosen eine zusätzliche Belastung dar. Infolge der niedrigen Temperaturen brechen akute Krankheiten schneller aus und chronische Beschwerden können sich rapide verschlechtern. Keine Krankenversicherung bedeutet dann auch: keine ärztliche Behandlung. Die Elisabeth-Straßenambulanz (ESA) ermöglicht Menschen in Not genau das. Bereits seit über 25 Jahren ist die zur Caritas gehörende Einrichtung die zentrale medizinische Anlaufstelle für Menschen ohne Obdach. Ob Bronchitis, offene Geschwüre oder Suchtprobleme - das Ambulanzteam bietet in seinen Räumen in der Klingerstraße Erst- und Grundversorgung, medizinische Beratung und vorbeugende Gesundheitsmaßnahmen. Bei Touren mit dem Pflegebus hilft das ESA-Team denjenigen, die die Behandlungsräume nicht aus eigenem Antrieb aufsuchen.
Um Wohnungslosen durch die kalte Zeit zu helfen, gibt es in Frankfurt alljährlich zudem die so genannte Winteraktion unter Leitung des Sozialdezernats. Diese umfasst spezielle Maßnahmen und Aktionen aller Träger der Wohnungslosenhilfe.
Eine der wichtigsten Einrichtungen darunter ist der Kältebus des Vereins für soziale Heimstätten. Seit über zehn Jahren ist der Bus im Winter jede Nacht unterwegs, um Obdachlose zu erreichen, die bei Minusgraden draußen schlafen, wobei wechselnde Teams von Sozialarbeitern den Transport in eine Notunterkunft, Decken und warme Getränke anbieten.
Schlafplätze im Warmen
Die zentrale städtische Übernachtungsstätte für Menschen ohne Obdach ist der 2017 fertiggestellte Neubau im Ostpark mit rund 200 Schlafplätzen. Der Empfang ist rund um die Uhr geöffnet. Auf Anfrage soll hier jeder Hilfsbedürftige zumindest für die erste Nacht einen Platz erhalten. Es gibt begrünte Innenhöfe, Gemeinschaftsbäder und -küchen, eine hauseigene medizinische Ambulanz, einen Druckraum für Drogenabhängige, Mitarbeiterbüros sowie Räume für Sozialberatung.
Die Notübernachtung am Eschenheimer Tor zählt zu den jüngeren Übernachtungsmöglichkeiten. Über 20 Jahre lang konnten Obdachlose in der Zwischenebene der Hauptwache nächtigen. Aufgrund von Sanierungsarbeiten wurde der Umzug in die U-Bahn-Station Eschenheimer Tor beschlossen, in der nun jede Nacht zwischen 22 und 6 Uhr bis zu 150 Menschen im Warmen schlafen können. Schlafunterlagen und Decken werden auf Wunsch gestellt und am Morgen werden Teile des Raumes zum so genannten Wintercafé umgebaut - dann erhalten die Wohnungslosen Kaffee und einen kleinen Imbiss.
Zusätzliche Schlafplätze für Wohnungslose hält in den Wintermonaten auch die Caritas bereit: In ihrem Tagesaufenthalt in der Bärenstraße können 45 Menschen übernachten.
Hilfe rufen!
Sieht man Menschen bei Minusgraden auf der Straße und ist unsicher, ob diese Hilfe benötigen, sollte man den Kältebus unter der Nummer 069/431414 verständigen. Alternativ kann auch die Notrufnummer 112 gewählt oder die städtische Hotline 069/212-70070 für soziale Notlagen angerufen werden, die rund um die Uhr besetzt ist.
Zuversicht spenden
An ihrem Ziel, allen Wohnungslosen eine medizinische Versorgung zuteilwerden zu lassen, arbeitet die ESA mit großem Einsatz. Im Kontakt zu Krankenhäusern, Pflegediensten und niedergelassenen Ärzten werben die Mitarbeiter/-innen täglich um Verständnis und Toleranz für Ihre Patienten und Patientinnen. Dank des aufgebauten Vertrauens können die ESA Mitarbeiter/-innen schwer erkrankte Patienten an Fachärzte und Klinken überweisen oder einen Pflegedienst um Mithilfe bitten.
Das Netzwerk der Unterstützer/-innen umfasst bereits viele ehrenamtliche Ärztinnen, Zahnärzte und sogar Hebammen. Auch Sie können Teil dieses Netzwerks werden indem Sie die Arbeit der ESA mit Ihrer Spende unterstützen.
Dies kann Ihre Spende bewirken:
- Mit 5 Euro sorgen Sie für täglich benötigtes Pflegematerial.
- Mit 500 Euro sorgen Sie für hochwirksame Medikamente, beispielsweise gegen psychische Erkrankungen.
- In jedem Fall leisten Sie in Not geratenen Menschen Beistand und schenken Zuversicht.
Spendenkonto
Caritasverband Frankfurt e. V.
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN: DE63550205003813022001
BIC: BFSWDE33MNZ