Besuche im Altenzentrum Santa Teresa in Hausen finden "Draußen vor der Tür" statt. Angehörige, Bewohner*innen und Personal haben sich gerne an der Aktion beteiligt um auf die prekäre Lage der Pflege hinzuweisen.Caritasverband Frankfurt e. V.
Heute stimmt der Bundestag über das geänderte Infektionsschutzgesetz ab. Einrichtungen der Langzeitpflege müssen weiterhin zeitintensive Maßnahmen zum Infektionsschutz, wie Einlasskontrollen, Zertifikatskontrollen und Dokumentation der Vorgänge, umsetzen. Bis Juni 2022 konnten Pflegeeinrichtungen die Aufwendungen, die durch die Umsetzung der Coronamaßnahmen entstanden, sowie coronabedingte Mindereinnahmen über den Pflegerettungsschirm geltend machen. Das ist durch das Auslaufen des Rettungsschirms nicht mehr möglich.
Zusätzliche Aufgaben erschweren die ohnehin prekäre Personalsituation
Gerhard Eiselen, Leiter der Abteilung Alten- und Krankenhilfe im Caritasverband Frankfurt sagt: "Während Corona in der Mitte der Gesellschaft keine Rolle mehr zu spielen scheint, ist die Pandemie in der Pflege noch lange nicht vorbei. Unsere Mitarbeitenden arbeiten seit zweieinhalb Jahren über ihr Limit hinaus. Die Vorgaben durch das ab Oktober geltende geänderte Infektionsschutzgesetz erzeugen einmal mehr Bürokratie und belasten unsere Beschäftigten. Wir fordern eine Entlastung der Pflege durch die dauerhafte und sichere Refinanzierung von Corona-Schutzmaßnahmen. Es braucht außerdem eine gesamtgesellschaftliche und politisch geförderte Solidarität. Der notwendige Schutz vulnerabler Personen ist nicht allein Aufgabe der Langzeitpflege."
Besuche nur "Draußen vor der Tür"
Als Zeichen gegen die Überlastung der Langzeitpflege hat das Caritas-Altenzentrum Santa Teresa in Hausen gestern alle Besuche draußen stattfinden lassen. Gemeinsam mit den Angehörigen weist die Einrichtung auf die prekäre Personalsituation hin und fordert vom Bund eine Verringerung der Bürokratie und eine dauerhafte und sichere Refinanzierung der coronabedingten Mehraufwendungen.