Das Haus Lichtblick, das Unterkunft und Begleitung für Menschen in Wohnungsnot bietet, wird künftig durch Mitarbeiter*innen des Caritasverbands Frankfurt in der Einrichtungsleitung unterstützt sowie im Vorstand des zugehörigen Vereins vertreten. So soll die Zukunft des Hauses und damit das Lebenswerks der Gründerin Schwester M. Sigrid Ehrlich gesichert werden. Die 83-jährige Franziskanerin, die sich seit mehr als 30 Jahren aktiv für Menschen am Rande der Gesellschaft einsetzt, bleibt im Haus tätig und steht den Bewohner*innen auch weiterhin mit Rat und Tat zur Seite.
Bereits im Jahr 2018 hatte sich die Mitgliederversammlung des Vereins "Lichtblick aktiv Schwester Sigrid e. V." für eine Kooperation mit externen Partner*innen ausgesprochen. Ziel war es, das Haus Lichtblick langfristig als Frankfurter Institution für Menschen in Wohnungsnot und somit das Lebenswerk von Schwester M. Sigrid erhalten und weiterentwickeln zu können. Bereits mit Gründung des Vereins selbst legte Schwester M. Sigrid Anfang der 90er- Jahre hierfür den Grundstein. Die Lösung, dass der Caritasverband Frankfurt künftig mehr Verantwortung übernimmt, war dann im weiteren Verlauf naheliegend, nicht zuletzt, da die Einrichtungen und Dienste der Caritas-Wohnungslosenhilfe schon immer in einem engen Austausch mit den Lichtblick-Verantwortlichen sind. Befürwortet wird die Unterstützung durch die Caritas auch von der Leitung der Ordensgemeinschaft, der Armen-Schwestern vom hl. Franziskus, der Schwester M. Sigrid seit 65 Jahren zugehörig ist.
"Unsere Schwester M. Sigrid hat mit ihren unkonventionellen Lösungsansätzen zum Wohl der Menschen und durch ihr hohes persönliches Engagement Großartiges aufgebaut", so die Generaloberin der Ordensgemeinschaft, Schwester M. Martha Kruszynski. "Das Haus Lichtblick kann man wahrlich als Lebenswerk unserer Mitschwester bezeichnen. Allen Spender*innen und Förder*innen, die über drei Jahrzehnte die Arbeit unserer Schwester unterstützt haben, danken wir von Herzen. Auch nach den Veränderungen im Vorstand des Vereins und durch die Übergabe der Leitung des Hauses an die Caritas wird es weiterhin erste Priorität sein, Menschen Hilfe anzubieten und sie willkommen zu heißen. Das entspricht dem Gründungsideal unserer Ordensgemeinschaft und lässt uns vertrauensvoll in die Zukunft blicken."
"Wir brauchen ein Angebot wie das Haus Lichtblick in Frankfurt"
"Menschen in Wohnungsnot finden auf Initiative von Schwester M. Sigrid im Haus Lichtblick Schutz und neuen Lebensmut", betont Caritasdirektorin Gaby Hagmans. "Dieses Engagement von Schwester M. Sigrid wollen wir gemeinsam fortführen. Denn ein solches Angebot braucht es in Frankfurt für alle Menschen, die trotz eines eng geknüpften sozialen Netzes nicht das Angebot finden, das sie schrittweise in ihrer Lebenslage begleitet." Dafür bringen sich die Caritasdirektorin selbst und Stephan Griebel-Beutin, Leiter der Caritas-Abteilung "Fachdienste für besondere Lebenslagen" in die Vorstandsarbeit des Vereins ein, der als eigener Rechtsträger erhalten bleibt. Außerdem verstärken Caritas-Mitarbeiter*innen das Team des Hauses. "Wir bringen unsere Erfahrungen aus der Wohnungslosenhilfe und unser gesamtes Netzwerk in die Arbeit des Hauses Lichtblick ein", erklärt Griebel-Beutin. So falle es in Zukunft noch leichter, Dienste der Caritas für die Bewohner*innen des Hauses zugänglich zu machen. Hierzu zählen beispielsweise das Angebot der Elisabeth-Straßenambulanz, weitere vorübergehende Unterkünfte oder die Tagesaufenthalte und Beratungsstellen für Menschen in Wohnungsnot, aber auch pflegerische Angebote.
Neuer Einrichtungsleiter wird Thomas Lange. Der Diplom-Theologe und Diplom-Pädagoge ist im Caritasverband Frankfurt seit rund zehn Jahren als Leiter des Heilpädagogischen Instituts "Vincenzhaus" in Hofheim tätig. Seine neue Aufgabe übernimmt er zum 1. April. Bis dahin wird er, gemeinsam mit dem neuen Vereinsvorstand, den Übergang begleiten.
Über das Haus Lichtblick
Seit 1999 besteht das Haus Lichtblick an der Eschersheimer Landstraße. Es bietet rund 40 Menschen in Wohnungsnot Unterkunft, Verpflegung, Pflege, Beratung und praktische Hilfestellungen auf dem Weg zurück in ein selbstbestimmtes Leben. Der Verein "Lichtblick aktiv Schwester Sigrid e. V." wurde bereits 1992 gegründet. Das Haus Lichtblick und der zugehörige Verein gehen auf das Engagement und die Initiative der Ordensschwester M. Sigrid Ehrlich zurück. Als junge Frau trat sie Mitte der 1950er Jahre in die Ordensgemeinschaft der "Armen-Schwestern vom heiligen Franziskus" ein. Seit 1989 lebt und wirkt sie in Frankfurt. Mit dem Haus Lichtblick war es ihr wichtig, Menschen Unterkunft und Betreuung zu bieten, die durch das soziale Netz der Stadt Frankfurt fallen, insbesondere auch pflegebedürftigen Obdachlosen. Schwester M. Sigrid, die nicht mit ihren Mitschwestern in der Frankfurter Lange Straße lebt, sondern im Haus Lichtblick, ist für ihre unkonventionellen Lösungen im Sozialmilieu der Stadt Frankfurt bekannt.
Über den Caritasverband Frankfurt e. V.
"Menschen stärken. Wege finden." - unter diesem Leitwort steht die Arbeit des Caritasverbands Frankfurt e. V, dem Wohlfahrtsverband der katholischen Kirche in Frankfurt am Main. Mit rund 100 Einrichtungen und Diensten in den verschiedenen Feldern der sozialen Arbeit gehört der Caritasverband Frankfurt e. V. zu den großen Trägern der freien Wohlfahrtspflege in Frankfurt am Main. Als kompetenter und moderner Dienstleister, dessen Handeln auf christlichen Werten aufbaut, bieten wir gemeinsam mit katholischen Kirchengemeinden in Frankfurt ein einzigartiges Netzwerk sozialer Angebote und Hilfen.
Mehr als 1.800 haupt- sowie rund 1.400 ehrenamtliche Mitarbeiter*innen setzen sich im Verband täglich für die Beteiligung aller Bürger*innen an einer solidarischen und sozialen Stadtgesellschaft ein und bieten Menschen Unterstützung für ein selbstbestimmtes und selbstverantwortetes Leben.
Über den Orden der "Armen-Schwestern vom heiligen Franziskus"
Die Armen-Schwestern vom heiligen Franziskus sind ein katholischer Frauenorden päpstlichen Rechts. Gegründet wurde die Gemeinschaft 1845 durch die Aachener Fabrikantentochter Franziska Schervier. Die Schwestern engagieren sich vielfältig, beispielsweise in der Fürsorge um sozial benachteiligte Menschen, der Alten- und Krankenpflege oder auch der geistlichen Begleitung in Seelsorge und Exerzitien. Der sozial-caritative Auftrag durch die Ordensgründerin ist dabei über die Jahrhunderte hinweg stets richtungsweisend. Seit 1875 sind die Armen-Schwestern vom hl. Franziskus in Frankfurt tätig.