Vertreterinnen und Vertreter katholischer und evangelischer Kirchengemeinden freuen sich mit Oberbürgermeister Peter Feldmann (Mitte) und Caritasdirektorin Gaby Hagmans (3.v.l.) über die Eröffnung des elften Hilfenetzes für Frankfurt Nord-Ost.Caritasverband Frankfurt e. V.
Ein stadtweites Hilfenetz zur Begleitung in Haushalt und Alltag, mit wohnortnahe Beschäftigungsmöglichkeiten und der Förderung von Begegnungen im Stadtteil - das ist das Ziel das sich der Caritasverband Frankfurt in Zusammenarbeit mit katholischen und evangelischen Kirchengemeinden gesetzt hat. Mit Eröffnung des elften Hilfenetzes, unter dem Namen "Frankfurt Nord-Ost", sind die Kooperationspartner diesem Ziel ein großes Stück näher gekommen. In 28 und damit nahezu allen Stadtteilen von Frankfurt, sind seit dem 1. Juni Hilfenetze aktiv. An der offiziellen Eröffnung am 15. September, im Gemeindezentrum Sta. Familia in Ginnheim, nahmen auch Oberbürger-meister Peter Feldmann, Sozialdezernentin Daniela Birkenfeld und Caritasdirektorin Gaby Hagmans teil.
"Mit den Hilfenetzen schaffen wir Netzwerke auf Augenhöhe, orientiert an den konkreten Bedarfen in den Stadtteilen", erklärte Caritasdirektorin Gaby Hagmans. "So gibt es nicht nur Anknüpfungspunkte für Menschen, die Begleitung oder konkrete Hilfen im Alltag und Haushalt benötigen, sondern auch wohnortnahe Zuverdienstmöglichkeiten. Diese Schnittstellenarbeit bringt Menschen in Kontakt und unterstützt den Aufbau lebendiger Nachbarschaften - über Religionen, Kulturen und Generationen hinweg." Auch Sozialdezernentin Daniela Birkenfeld dankte den vielen ehrenamtlich Engagierten und wünschte ihnen viel Mut im "Knüpfen des Hilfenetzes" im Nord-Osten. Außerdem kündigte sie an, dass auch ihre eigene Mutter in Zukunft die Dienste des Hilfenetzes in Anspruch nehmen würde.
Oberbürgermeister Peter Feldmann betonte: "Das Alter mit all seinen Folgen ist Teil des menschlichen Lebens. Wenn sich Menschen in der Nachbarschaft zusammentun, können sie Älteren helfen, weiterhin in ihrer eigenen Wohnung zu leben und eigenständig zu bleiben. Sich Hilfsbedürftiger anzunehmen, ist die Pflicht unserer Gemeinschaft. In einer Großstadt, wo familiären Bindungen weniger eng sind als auf dem Land, spielen Nachbarn auch eine große Rolle, weil sie am "nächsten dran" sind. Deshalb ist das Hilfenetz der Caritas der richtige Ansatz für Frankfurt."
Am neuen Hilfenetz beteiligen sich, neben dem Caritasverband Frankfurt e. V., die katholische Pfarrei St. Franziskus sowie die evangelischen Andreas-, Nazareth-, Emmaus- und Dornbuschgemeinden. Hilfesuchende sowie Helferinnen und Helfer können sich an die Kontakt- und Vermittlungsstelle des Hilfenetzes Frankfurt Nord-Ost, Bertramstraße 45, unter 069/2982-6381 oder per hilfenetz-nord-ost@caritas-frankfurt.de wenden.
In Kooperation mit katholischen und evangelischen Kirchengemeinden bietet der Caritasverband Frankfurt e. V. elf Hilfenetze zur Organisation haushalts-naher Dienstleistungen für alte, behinderte und kranke Menschen in 28 Frankfurter-Stadtteilen. Zu den Leistungen gehören vor allem Hilfen für die Haushalts- und Alltagsführung. Dazu zählen unter anderem Putzen, Einkaufen, Gartenarbeiten, aber auch die Begleitung zum Arzt oder Spazierengehen. Zudem ermöglichen die Hilfenetze eine niedrigschwellige, flexible und wohnortnahe Beschäftigung für Menschen mit geringem Einkommen, die auf einen Zuverdienst angewiesen sind. Auf diese Weise entstehen Kontakte und Begegnungen im Stadtteil. Die kontinuierlich steigende Nachfrage in den bestehenden Hilfenetzen zeigt den großen Bedarf nach solchen haushaltsnahen Dienstleistungen und Nachbarschaftskontakten. Grundlage für das Gelingen des Konzepts ist die Verwurzelung der Netze in Gemeinde und Stadtteil. Die breite Einbindung von engagierten ehrenamtlichen Menschen trägt wesentlich zum Erfolg bei, weil sie vertrauensvolle Beziehungen schafft.
Von Kirchengemeinden werden vor Ort Kontakt- und Vermittlungsstellen betrieben. Diese vermitteln aktuell über 700 Helferinnen und Helfer aus der direkten Nachbarschaft bzw. dem Stadtteil. Als reine Ehrenamtsprojekte in den Kirchengemeinden entstanden, unterstützt der Caritasverband heute als kompetenter Partner in der Geschäftsführung und Betreuung der Hilfenetze. Alle Mitarbeiter sind unfall- und haftpflichtversichert. Sie erhalten Fortbildungen und Begleitung. Darüber hinaus werden regelmäßig Schulungen von haupt-amtlichen Fachkräften durchgeführt.
Vor zwölf Jahren gründete die Caritas mit der katholischen Kirchengemeinde St. Johannes Apostel in Unterliederbach das erste Hilfenetz - ein Erfolgsmodell. Insgesamt beteiligen sich derzeit 41 Kirchengemeinden an der Umsetzung der Hilfenetze, darunter 29 katholische und zwölf evangelische Gemeinden. Im Jahr 2016 wurden in allen Hilfenetzen insgesamt über 900 Kunden betreut. Rund 860 Helfer waren im Einsatz. Im Schnitt werden pro Kunde zwei Hilfestunden pro Woche angefragt.
Eine Liste der weiteren zehn Hilfenetze im Stadtgebiet ist im Caritasverband Frankfurt erhältlich und steht online zur Verfügung: www.caritas-frankfurt.de