"Mit ihrem großartigen Engagement bewirken Ehrenamtliche sehr viel in unseren Einrichtungen, Diensten und Kooperationsprojekten", betont Carolin Simon, Referentin für die Fachstelle Ehrenamt der Caritas Frankfurt. "Ob in Gremien, Einrichtungen oder in der Nachbarschaft - ehrenamtlich Engagierte sind eine unverzichtbare Stütze. Ihr Einsatz bereichert die Menschen, die wir gemeinsam begleiten."
Ehrenamtliche Mitarbeiter*innen erleben die Lebenswelt hilfesuchender Menschen hautnah und zeigen sich mit ihnen solidarisch. Sie bringen ihre Ressourcen und Qualitäten in die sozialen Angebote ein und beteiligen sich damit aktiv an der Ausgestaltung des gesellschaftlichen Miteinanders. Ein Beispiel hierfür ist das Projekt "Ehrenamtliche Sozialberatung".
Niedrigschwellige Sozialberatung ohne Terminbarrieren
Das Kooperationsprojekt der ehrenamtlichen Sozialberatung bei der Caritas Frankfurt umfasst aktuell 15 Beratungsstellen mit circa 120 Beraterinnen und Beratern, die im Jahr 2024 rund 2.000 Klient*innen-Kontakte verzeichneten. Sebastian Geßner, Referent Sozialpastoral und Projektkoordinator ehrenamtliche Sozialberatung beim Caritasverband Frankfurt, erklärt: "Der große Vorteil unseres Projektes ist der niedrigschwellige Zugang. Es muss kein Termin vereinbart werden. In Zeiten zunehmender Digitalisierung spüren wir, dass digitale Barrieren einen Teil der Gesellschaft ausschließen. Die ehrenamtlichen Berater*innen versuchen, diese Versorgungslücke zu schließen."
Zwei engagierte Beraterinnen
Christa Neuser (82) und Renate Donges-Kaveh (80) sind zwei der leidenschaftlichen ehrenamtlichen Sozialberater*innen, die ihr Wissen und ihre Erfahrung weitergeben. Sie unterstützen Menschen bei allen Belangen des täglichen Lebens: von Rentenanträgen über Kindergeldzuschuss bis hin zu Wohnungsangelegenheiten und Familienfragen. "Wir sind ein bisschen Mädchen für alles und geben Hilfestellung speziell bei Formularen oder in rechtlichen Fragen", beschreiben sie einen wichtigen Teil ihre Tätigkeit. "Wir kümmern uns um alle Dinge, die Menschen benötigen, die auf die Hilfe anderer angewiesen sind." Besonders wichtig ist ihnen die sprachliche Unterstützung: Sie übersetzen komplizierte Behördensprache in einfache, verständliche Sätze und bauen so Brücken für Menschen mit Sprachbarrieren.
Aktiv bleiben und etwas zurückgeben
Beide Frauen betonen, wie bereichernd ihre ehrenamtliche Tätigkeit ist. "Solange ich noch im Kopf alles kann, warum soll ich mein Wissen einfach mit ins Grab nehmen?", fragt Renate Donges-Kaveh. "Ich mache etwas und kann jemandem anderen helfen. Es ist für beide Seiten von Vorteil." Sie bringt zudem wertvolle interkulturelle Erfahrung mit: Sie lebte viele Jahre im Ausland und spricht mehrere Sprachen, darunter fließend die persische Amtssprache Farsi, was ihr in der Beratung von Menschen mit Migrationshintergrund besonders hilft.
Aufruf zum Mitmachen
Die beiden erfahrenen Beraterinnen ermutigen andere, sich ebenfalls ehrenamtlich zu engagieren: "Einfach mal sich umhören, welche Möglichkeiten es gibt. An einem Tag vorbeikommen und reinschnuppern", ermuntert Christa Neuser alle Interessierten. Nur durch Ausprobieren könne man herausfinden, ob es das Richtige für einen sei. Von bürotechnischen bis zu handwerklichen Tätigkeiten - bei der ehrenamtlichen Arbeit gibt es verschiedene Sparten, bei denen man sich betätigen und Hilfestellung leisten kann.