"Die erste Idee für diese Einrichtung gab es bereits 2006", erklärt Abteilungsleiterin Annett Werner. Durch verschiedene Herausforderungen wie die Corona-Pandemie, Handwerkermangel und die Energiekrise verschob sich die Eröffnung um Jahre. Nun ist das moderne Kita-Gebäude, das in einem Wohnkomplex im Europaviertel integriert ist, endlich bezugsfertig.
Offenes Konzept mit Funktionsräumen
Referatsleiterin Gabriele Behn stellt das pädagogische Konzept vor: "Das Haus ist für fünf Gruppen ausgerichtet, aber wir arbeiten nach einem offenen Konzept. Die Kinder suchen sich ihre Bildungsräume selbst aus." Die Einrichtung verfügt über 36 Plätze für Kinder unter drei Jahren und 42 Plätze im Ü3-Bereich. Verschiedene Funktionsräume ermöglichen es den Kindern, nach ihren Interessen und Bedürfnissen zu wählen, wo sie sich aufhalten möchten. Für unsere Kleinsten sind gleichzeitig Rückzugs- und Ruheräume geboten sowie eine Begleitung durch ihre Bezugserzieher*innen. Besonders stolz ist das Team auf den großen Kreativraum. "Die Kinder können hier mit Farbe und verschiedenen Werkstoffen gestalten, bauen und ihrer Fantasie freien Lauf lassen", erläutert Kitaleiterin Natascha Brade die pädagogische Arbeit. "Wir setzen dabei auch auf Recycling-Materialien."
Symbolischer Name für friedliches Miteinander
"Bertha von Suttner eignet sich hervorragend als Namensgeberin und inspirierendes Vorbild für die neue Kita Frankfurt in der Altenhainerstraße im Frankfurter Gallus", so Behn. Der Name verbindet eine bedeutende historische Persönlichkeit mit den Werten, die im Leitbild des Caritasverbandes Frankfurt e. V. grundgelegt sind. Bertha von Suttner steht für Frieden und Toleranz, Empathie und den Glauben an die Kraft des Dialogs - Eigenschaften, die in der Arbeit mit Kindern und Erwachsenen im Sozialraum eine große Rolle spielen.
Diese Philosophie spiegelt sich auch im pädagogischen Maskottchen der Einrichtung wider: dem kleinen "Wir". Das grüne, flauschige Wesen mit Blumenhaaren basiert auf dem beliebten Kinderbuch von Daniela Kunkel und wurde von ehemaligen Kollegen als Stofftier für Kitaleiterin Natascha Brade genäht. "Der Geist dieses kleinen ‚Wir‘ ist es, Gemeinschaft zu bilden, Kindern nahezubringen, wie wir einander helfen, wie wir Freunde finden und wie wir Konflikte lösen", erklärt Brade. "Die Kinder sollen in der neuen Kita Bertha-von-Suttner genau nach diesem Prinzip aufwachsen können. Das ist meine Vision."
Standort zwischen zwei Welten
Das Einzugsgebiet Europaviertel/Gallus ist bekannt für seine vielfältige soziale Struktur. Hier leben Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen, was zu einer lebendigen Gemeinschaft führt. "Das zeigt sich schon bei den Anmeldungen", berichtet Werner. "Als Caritasverband sind wir hier genau richtig. Unsere neue Kita ist ein Ort der Zusammenführung, an dem wir uns mit der aktiven Bürgerschaft im Stadtteil gut vernetzen können."
Durchdachte Architektur für kindliche Entdeckungen
Im ersten Stockwerk der Kita gibt es eine großzügige Spielterrasse. Sie ist durch eine hohe Mauer geschützt und dennoch offen zur Umgebung. Bodentiefe Fenster auf allen Seiten bieten den Kindern freie Sicht in die Umgebung. "In jeder Himmelsrichtung entdecken die Kinder etwas Anderes. Das macht es so spannend", erläutert Einrichtungsleiterin Natascha Brade das architektonische Konzept.
Das Außengelände lädt zu Bewegung und Naturerfahrungen ein. Statt vorgefertigter Spielgeräte finden die Kinder hier eine weitläufige Rasenfläche mit naturnahen Holzspielgeräten und einen großzügigen Sandkasten. Ein zentral gelegener Wasserhahn ermöglicht Plantschen und Matschen nach Herzenslust. "Die Kinder experimentieren hier mit alltäglichen Materialien und können beispielsweise aus Röhren eigene Wasserbahnen bauen. Jedes Kind soll selbst ausprobieren und entdecken können", macht Brade deutlich. "Schattenspendende Bäume, vielfältige Klettermöglichkeiten und eine Nestschaukel runden unser vielfältiges Spielangebot ab."
Wachsende Einrichtung mit großem Potenzial
Mit derzeit vier Fachkräften und Kitaleiterin Natascha Brade steht das Team noch ganz am Anfang. In den nächsten Monaten soll es sich auf mindestens 20 Fachkräfte vergrößern. Das Interesse an der neuen Einrichtung ist bereits groß. Auch die Küche ist schon vollumfänglich nutzbar, wobei das Essen über einen Caterer bezogen wird. Kleinere Speisen können in der eigenen Küche selbst zubereitet werden.
Abteilungsleiterin Werner zieht ein positives Fazit: "Die Räume sind kindgerecht und ansprechend eingerichtet, es besteht schon jetzt eine tolle Atmosphäre. Ich bin überzeugt, das wird ein guter Ort für Kinder, Familien sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter."