Ein Team des Vincenzhauses erfolgreich beim „Projekt Phoenix“
Es war im Jahr 1947 eine von vielen Wissenschaftler*innen belächelte Idee Thor Heyerdahls, mit einem selbst gebauten Floß den Pazifik zu überqueren. Unterstützt vom Humboldtstrom sowie dem Passatwind erreichte die "Kon-Tiki" nach 101 Tagen Seereise eine Inselgruppe Polynesiens und überzeugte die Welt davon, zu welchen Leistungen die Inkas in der Blütezeit fähig waren. Nun, 800 Jahre später, versuchten Kinder und Jugendliche aus dem Heilpädagogischen Institut Vincenzhaus die berühmte Expedition nachzuerleben.
Baupläne und erste Segelversuche
Ausgerüstet mit veränderten Bauplänen, Holzbalken, Segelflächen und modernen Auftriebskörpern reiste ein Team des Vincenzhauses Anfang Mai zum Schweriner See, um gemeinsam mit 20 weiteren Teams an der Kon-Tiki-Regatta teilzunehmen. Nach der langen Anreise mussten die jungen Menschen mittels Bauplänen und der tatkräftigen Unterstützung von handwerklich begabten Pädagog*innen zunächst das 12 Quadratmeter große Floß nachbauen. Schon die ersten Segelversuche waren erfolgreich. Dank eines kräftigen Nordwinds segelten die Floßmannschaften erfolgreich in den Heimathafen, um am darauffolgenden Tag an einer zweitägigen Segelregatta teilzunehmen.
Expedition zum Wachsen
Es waren ereignisreiche und sehr anstrengende Segelabenteuer, die über 100 Kinder und Jugendliche erleben durften. Neben den Herausforderungen, die auf einem "Segelfloß" anfallen, mussten die Teams unter anderem nach versunkenen Wracks tauchen, sich im Kajak sowie auf dem Stand Up Board versuchen, Leuchttürme beklettern oder mittels Signalfahnen Nachrichten übermitteln. Bei sonnigem und recht windigem Wetter bewältigten die teilnehmenden Teams die Schwierigkeiten einer wirklichen Expedition, um daran zu wachsen.
Trotz eines großen Teilnehmerfelds belegte das Team des Vincenzhauses eine gute Platzierung.
Neben diesem sportlichen Erfolg erlernten die jungen Menschen spielerisch viel über die Hintergründe des Segelns, der Besiedelung Polynesiens sowie über ihre Fähigkeiten, über sich hinaus zu wachsen.
Über das Projekt Phönix
Die Veranstaltung wird von drei unterschiedlichen Jugendhilfeeinrichtungen organisiert, um die Idee der handlungsorientierten Pädagogik zu unterstützen. In kleinen Teams von vier Kindern und Jugendlichen sowie einer pädagogischen Fachkraft müssen die Kinder und Jugendlichen viele sportliche Herausforderungen bestehen und ihre Kreativität sowie Teamgeist unter Beweis stellen. Fairness und Einsatzbereitschaft, sportlicher Ehrgeiz und kreatives Miteinander sind die wichtigsten Grundregeln des Wettkampfes.
Alle Kinder und Jugendlichen, die am Projekt Phönix teilnehmen, leben zurzeit bundesweit verteilt in verschiedenen Jugendhilfeeinrichtungen. Das Projekt Phönix möchte ihre Fähigkeiten und Kompetenzen stärken und nach außen zeigen, über welche wertvollen Potenziale die Kinder und Jugendlichen verfügen.