Gegen häusliche Gewalt
Die eigene Wohnung ist der Ort, an dem Frauen am ehesten Gefahr laufen, psychisch, sexuell und körperlich misshandelt zu werden.
Von häuslicher Gewalt sind meistens Frauen betroffen und zwar Frauen jeder Altersstufe, Nationalität, ethnischen und religiösen Zugehörigkeit, Schichtzugehörigkeit und Bildungsstufe. Auch Kinder sind häufig indirekt oder direkt von häuslicher Gewalt betroffen, wenn sie diese beobachten oder gar am eigenen Leibe erfahren.
Häusliche Gewalt hat viele Erscheinungsformen und ist häufig subtil:
- Beleidigungen, Erniedrigung, Demütigung oder Einschüchterung
- Einbehalten und kontrollieren des Geldes Isolieren des Partners
- Kontakte nach außen kontrollieren oder verhindern
- körperliche Gewalt androhen und ausüben
- Sexuelle Gewalt
- Drohung den Kindern etwas anzutun oder Gewalt gegen sie ausüben.
Häusliche Gewalt ist strafbar.
Arbeitskreis gegen Häusliche Gewalt Frankfurt-West
2010 entstand die Idee für einen Arbeitskreis gegen häusliche Gewalt. Höchst war/ist der Stadtteil mit der höchsten Zahl an Kinderschutzmeldungen und Anzeigen wegen häuslicher Gewalt. Das Sozialrathaus Höchst ging auf verschiedene Institutionen und Akteure im Stadtteil zu, um eine Vernetzung der im Stadtteil zu erreichen und in der Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren. Als zentrale Anlaufstelle in Stadtteil wurde das Team Höchst der Fachdienste für Migration des Caritasverbands Frankfurt mit der Koordinierung des Arbeitskreises beauftragt.
Bisher wurden die Ausstellungen "Rosenstraße 76" sowie "Gewaltige Liebe" organisiert und an verschiedenen Orten gezeigt. Der Arbeitskreis organisierte über 40 Veranstaltungen rund um das Thema häusliche Gewalt und konnte ein Netzwerk im Frankfurter Westen aufbauen, das kontinuierlich zusammenarbeitet.
Ausstellung gegen Häusliche Gewalt
Nach der Wanderausstellung "Rosenstraße 76", die von 2009 bis 2016 gezeigt wurde, hat der Arbeitskreis die Ausstellung "Gewaltige Liebe" konzipiert. Beide Ausstellungen zeigen Wohnräume, wie sie hinter vielen Türen zu finden sind, in denen die Gewalt zu Hause ist. Was hinter den Türen geschieht, könnte überall passieren. Besucher*innen werden angeregt, auf Entdeckungsreise zu gehen. Ziel ist es, das Thema aus der Tabuzone der Gesellschaft zu holen.
Neben der Sensibilisierung für das Thema erhalten die Besucher*innen Informationen über Hilfs- und Beratungsangebote. Ziel ist es zu vermitteln, dass häusliche Gewalt kein unabwendbares Schicksal darstellt, sondern dass es ein breites Hilfsangebot gibt. Das Rahmenprogramm zur Ausstellung umfasst u. a. Vorträge, Kurse zur Gewaltprävention sowie Filmvorführungen zum Thema.
Weiterhin hat der Arbeitskreis Aktionen zum "Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen " initiiert und beteiligt sich regelmäßig an der Tanzdemo "One billion rising", mit der in mittlerweile 190 Ländern auf das Ausmaß an Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam gemacht wird. Durch die Aktion wird ein Ende der Gewalt gefordert und die kollektive Stärke und Solidarität über Grenzen hinweg zum Ausdruck gebracht.