Wohnwagenprojekt
Oft suchen die Menschen lange Zeit vergeblich nach einer Wohnung. Aus diesem Grund hat der Caritasverband Frankfurt e.V. in Zusammenarbeit mit Frankfurter Kirchengemeinden Anfang der neunziger Jahre das Wohnwagenprojekt gegründet, so dass wohnungslose Menschen vorübergehend eine provisorische Wohnung in Wohnwagen beziehen können.
Kirchengemeinden üben Solidarität
Zurzeit stellen 11 Kirchengemeinden und 2 weitere Einrichtungen des Caritasverbandes in Frankfurt Standplätze für Wohnwagen zur Verfügung. Hier finden im Jahr zwischen 45 und 60 wohnungslose Personen vorübergehend ein Zuhause. Ein Platz in einem Wohnwagen bietet - wenn auch provisorisch - eine individuelle und sichere Wohnmöglichkeit mit Privatsphäre.
Einen eigenen Weg suchen - das Leben selbst in die Hand nehmen
Die Unterbringung im Wohnwagen ist vorübergehend. Das wissen die Betroffenen.
Die wichtigste Voraussetzung für die Aufnahme ins Projekt ist der Wunsch nach einer eigenen Wohnung und die Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit bei der Wohnungssuche.
Deshalb gilt zwischen Caritas und Betroffenen ein Kontrakt, die "Wohnwagenregelung".
Zwei SozialarbeiterInnen begleiten die Betroffenen und unterstützen sie bei der Kontaktaufnahme mit den Kirchengemeinden.
Selbständigkeit wieder neu entwickeln - nach Jahren auf der Straße nicht leicht
Im Wohnwagenprojekt greifen wir die vorhandenen Fähigkeiten der Betroffenen auf, fördern und fordern sie. Wir nehmen jeden einzelnen als Persönlichkeit mit seinen eigenen Stärken und Schwächen ernst. Der Wohnwagen ist für die BewohnerInnen sicherer Ausgangspunkt für die Suche nach einer eigenen Wohnung und nach Arbeit. Für ihren Haushalt sind sie selbst verantwortlich - viele zum ersten Mal nach mehreren Jahren auf der Straße.
Kontakte knüpfen lernen und Beziehungen aufbauen
Durch die Nähe zu den Kirchengemeinden können WohnwagenbewohnerInnen Schritt für Schritt erste neue Kontakte knüpfen und Beziehungen aufbauen. Dabei wird auch der Wunsch nach Distanz respektiert - niemand wird zuviel Nähe aufgezwungen.
Solidarität entstehen lassen
Für die Kirchengemeinden sind die Gäste in den Wohnwagen fester Bestandteil des Gemeindelebens. Klischees und Vorurteile werden abgebaut. Das abstrakte Problem Obdachlosigkeit wird plötzlich in Gestalt konkreter menschlicher Schicksale entgegen. Die BewohnerInnen der Wohnwagen fühlen sich in den Gemeinden akzeptiert und angenommen. Einige engagieren sich im Gemeindeleben.
Wir freuen uns über Unterstützung.