In einem gemeinsamen, eindringlichen Appell an die Politik fordern 80 Entscheidungsträger*innen der katholischen Kirche, darunter auch Gaby Hagmans, Caritasdirektorin und Vorstand im Caritasverband Frankfurt e. V., "endlich die Klimaschutzbremsen zu lockern" sowie "verlässliche Rahmenbedingungen und langfristige Zeitpläne", die sie dabei unterstützen, den eigenen CO2-Fußabdruck zu verringern. Zu Beginn der parlamentarischen Sommerpause bleibt festzuhalten: In der ersten Hälfte des politischen Jahres ist hier viel zu wenig passiert.
"Wir sind bereit, Klimaschutz konkret umzusetzen, die notwendigen Veränderungen anzugehen und gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Doch noch existieren zu viele hemmende Rahmenbedingungen und Unklarheiten, die einen effektiven Klimaschutz massiv ausbremsen," so der Appell an die Bundesregierung und Landesregierung mit der Überschrift "Wir sind bereit".
Die Bischöfe aus Limburg, Köln und Eichstätt, Verantwortliche von insgesamt 34 Caritasverbänden, darunter der Caritasverband Frankfurt und der Deutsche Caritasverband, die Diözesancaritasverbände in den Bistümern Köln, Rottenburg-Stuttgart, Dresden-Meißen - und fünf Fachverbänden der Caritas, die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), der Bundesvorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend, 14 Ordensober*innensowie zahlreiche andere katholische Persönlichkeiten haben den Text unterzeichnet. Viele dieser Organisationen haben ihre Treibhausgasemissionen selbst bereits substantiell gemindert oder befinden sich auf dem Weg dahin. Der Caritasverband Frankfurt e. V. hat sich ebenso wie der Deutsche Caritasverband verpflichtet, bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu werden.
Politik handelt so, als hätte die Klimakatstrophe nicht längst begonnen
"Eine Politik, die unvermindert handelt, als ob die Klimakatastrophe nicht längst begonnen hätte und nicht schon jetzt jährlich Tausende an Toten durch Hitze, Dürren oder Überschwemmungen sowie volkswirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe erzeugt, suggeriert der Bevölkerung, die Lage sei keinesfalls so ernst, wie die Wissenschaft anmahnt. Deshalb: Sorgen Sie dafür, dass die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Klimakatastrophe im Zentrum der Debatte stehen. Wir schaffen es nicht mehr, die 1,5-Grad Grenze einzuhalten,"so der Appell. "Die Ereignisse der letzten Wochen zeigen: Die gesellschaftspolitische Diskussion geht in eine völlig falsche Richtung," so der Text weiter.
Sanierung von Gebäuden, Beschleunigung der Mobilitätswende
Konkret fordern die Unterzeichner*innen unter anderem für eine Sanierungsoffensive von Gebäuden - Wohnraum, aber auch andere Gebäude wie soziale Einrichtungen und öffentliche Gebäude. Gerade gemeinnützige Träger von sozialen Einrichtungen und Diensten verfügen nicht über ausreichend finanzielle Mittel, um diese Sanierung allein zu stemmen.
Auch eine Beschleunigung der Mobilitätswende und die stärkere Berücksichtigung von sozialer Gerechtigkeit bei der Transformation in Richtung Klimaneutralität gehören zu den Forderungen der Unterzeichner*innen.
Den vollständigen Appell-Text finden Sie hier: Klimaschutz - Startseite (wirsindbereit.net)