Frau hilft älterer Dame beim Staubsaugenauremar - Fotolia.com
Seit zehn Jahren vermittelt das Hilfenetz Nordend/Ostend/Innenstadt Helfer*innen in Haushalt und Alltag, schafft so wohnortnahe Beschäftigungsmöglichkeiten und fördert Begegnungen im Stadtteil. Das gemeinsame Angebot von Kirchengemeinden und Caritas war damals das siebte seiner Art. Heute sind elf Hilfenetze in nahezu allen Frankfurter Stadtteilen aktiv. In Zeiten von Corona ist ein geselliges Miteinander aktuell nicht möglich, weshalb das jährliche Helfer*innenfest, mit dem das Jubiläum im Februar gefeiert werden sollte, auf den Sommer verschoben wird. Interessierte Helfer*innen oder Kund*innen können sich jederzeit telefonisch unter 069 2982 1193 oder per Mail an ursula.hoffmann@caritas-frankfurt.de wenden.
"Das Hilfenetz Nordend/Ostend/Innenstadt wurde 2011 gegründet und ist ein sehr tragfähiges Hilfenetz", so Ursula Hoffmann, Leiterin der Hilfenetze im Caritasverband Frankfurt. "Über die Jahre sind verlässliche Strukturen und Kooperationen entstanden. Diese Schnittstellenarbeit bringt Menschen in Kontakt und unterstützt den Aufbau lebendiger Nachbarschaften - über Religionen, Kulturen und Generationen hinweg." Die Arbeit des Hilfenetzes orientiert sich an den konkreten Bedarfen in den jeweiligen Stadtteilen. So gibt es nicht nur Anknüpfungspunkte für Menschen, die Begleitung oder konkrete Hilfen im Alltag und Haushalt benötigen, sondern auch wohnortnahe Zuverdienstmöglichkeiten.
Hilfenetze im Stadtteil - ein Erfolgsmodell
In der Gemeinde St. Bernhard, heute Dompfarrei St. Bartholomäus, zu der auch drei muttersprachliche Gemeinden gehören, wurde das Hilfenetz Nordend/Ostend/Innenstadt gegründet. Seitdem wurden etwa 40.000 Helfer*innenstunden von bis zu 161 Helfer*innen geleistet. Diese sind unterschiedlichsten Alters und Herkunft. Helene Jurreit, die das Hilfenetz mit aufgebaut hat, und Gabriele Kranholdt besetzen an drei Tagen in der Woche stundenweise das Vermittlungsbüro. Dort werden Anfragen entgegengenommen, Gespräche mit Kund*innen und Helfer*innen geführt und notwendige Schreibarbeiten erledigt. Die Begegnungen im Vermittlungsbüro sind für die Helfer*innen eine willkommene Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch. Sieben Helfer*innen sind bereits von Anfang an dabei. Für manche*n war der Einsatz im Hilfenetz der Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt. Mitarbeitende fanden feste Anstellungen oder geringfügige Beschäftigungen durch ihren Einsatz. "Eine Helferin begann eine Ausbildung als Altenpflegerin, nachdem sie festgestellt hat, wie gut ihr die Arbeit mit älteren Menschen gefällt", berichtet Hoffmann.
Über die Hilfenetze
In Kooperation mit katholischen und evangelischen Kirchengemeinden bietet der Caritasverband Frankfurt e. V. elf Hilfenetze zur Organisation haushalts-naher Dienstleistungen für Senior*innen und Menschen mit Krankheit und Behinderung in 28 Frankfurter Stadtteilen. Von Kirchengemeinden werden vor Ort Kontakt- und Vermittlungsstellen betrieben. Diese vermitteln aktuell über 600 Helfer*innen aus der direkten Nachbarschaft bzw. dem Stadtteil. Zu den Leistungen gehören vor allem Hilfen für die Haushalts- und Alltagsführung. Dazu zählen unter anderem Putzen, Einkaufen, Gartenarbeiten, aber auch die Begleitung zum Arzt oder Spazierengehen.
Zudem ermöglichen die Hilfenetze eine niedrigschwellige, flexible und wohnortnahe Beschäftigung für Menschen mit geringem Einkommen, die auf einen Zuverdienst angewiesen sind. Auf diese Weise entstehen Kontakte und Begegnungen im Stadtteil. Die kontinuierlich steigende Nachfrage in den bestehenden Hilfenetzen zeigt den großen Bedarf nach solchen haushaltsnahen Dienstleistungen und Nachbarschaftskontakten. Grundlage für das Gelingen des Konzepts ist die Verwurzelung der Netze in Gemeinde und Stadtteil. Die breite Einbindung von engagierten ehrenamtlichen Menschen trägt wesentlich zum Erfolg bei, weil sie vertrauensvolle Beziehungen schafft. Neue Helfer*innen sind immer willkommen und auch neue Kund*innen werden gerne aufgenommen.