Der neue Name verdeutlicht: HerausWagen aus einer scheinbar eingefahrenen Situation – hierfür braucht es den Mut etwas zu verändern, ein sicheres Umfeld und eine vertrauensvolle Begleitung.Caritasverband Frankfurt e. V.
"HerausWagen" - das ist der neue Name des Wohnwagenprojekts des Caritasverbands Frankfurt e. V. Zur Erweiterung des bisherigen Angebotes werden 20 neuen Stellplätzen im Stadtgebiet gesucht. Seit 1991 finden jährlich rund 50 Menschen in Wohnungsnot ein vorübergehendes Zuhause in einem Wohnwagen und damit den nötigen Schutzraum, neue Wege in ein selbstbestimmtes Leben zu gehen. Doch das Zuhause auf vier Rädern ist nur einer der Bausteine des Angebots: die Begleitung durch Sozialarbeiter der Caritas sichert den Zugang zu weiteren Unterstützungsangeboten und Hilfestellungen.
"Eigener Wohnraum ist die Grundvoraussetzung für die Teilnahme am Leben in unserer Gesellschaft", erklärte Caritasdirektorin Gaby Hagmans anlässlich eines Pressegesprächs am 23. Oktober. "Mit einem vorübergehenden Zuhause in einem HerausWagen, können Menschen in Wohnungsnot den Mut fassen, ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen und finden hierfür die nötige geschützte Umgebung und eine vertrauensvolle Begleitung durch unsere Sozialarbeiter". Aus diesem Grund plane man eine Erweiterung des Angebotes - bisher bekannt unter dem Namen "Wohnwagenprojekt" - um 20 Wohnwagen. Hierfür sucht die Caritas aktuell nach Stellplätzen. Voraussetzungen sind im ersten Schritt ein Strom- und Wasseranschluss und ausreichend Platz. Mögliche Standorte und weitere Details können direkt mit dem Leiter des Angebots, Heinz Klieber, unter Tel. 0176/12982037 besprochen werden.
"Das Wohnwagenprojekt, jetzt HerausWagen, ist nach all den Jahren ein fester Bestandteil im Frankfurter Hilfesystem geworden", sagte Prof. Dr. Daniela Birkenfeld, Sozialdezernentin der Stadt Frankfurt. "So wie Wohnungsnot viele Ursachen haben kann, trägt dieser Baustein im Hilfesystem dazu bei, dass auch wir in Frankfurt individuell auf diese verschiedenen Situationen reagieren und unsere Unterstützung anbieten können." In Frankfurt seien rund 2.700 Menschen ohne festen Wohnsitz registriert. Etwa 200 Menschen lebten auf der Straße. Birkenfeld prüfe aktuell gemeinsam mit ihren Magistrats-Kollegen, inwieweit die Aufstellung neuer HerausWagen auf städtischen Flächen möglich sei.
"Menschen die mich direkt ansprechen, sind oft sehr positiv eingestellt und freuen sich über die Chance, die wir in den Wohnwagen erhalten", erklärte Thomas Weiß. Er bewohnt einen HerausWagen, der in Seckbach auf Kirchengelände steht. "Schlussendlich liegt es aber an einem selbst. Man muss sich natürlich auch selbst kümmern und Initiative zeigen." Der 51-jährige hat nach einem halben Jahr auf der Straße einen Platz in einem HerausWagen gefunden. Inzwischen ist er berufstätig und sucht mit Unterstützung der Caritas nach einer Wohnung.
HerausWagen - Neue Wege finden
Die eigenen vier Wände auf Rädern: Ein HerausWagen der Caritas bietet den nötigen Schutzraum, um neue Wege aus der aktuellen Situation, zurück in ein selbstbestimmtes Leben, zu finden. Sozialarbeiter der Caritas begleiten die Bewohner eines HerausWagens auf ihrem Weg. Gemeinsam entwickeln sie Lösungen für die unterschiedlichsten Herausforderungen des eigenen Lebens. Dabei greifen sie auch auf das Netzwerk verschiedener Hilfs- und Beratungsangebote der Caritas sowie das reguläre Hilfesystem der Stadt Frankfurt zurück.
Der Caritasverband Frankfurt e.V. hat in Zusammenarbeit mit Frankfurter Kir-chengemeinden im Jahr 1991 das Angebot ins Leben gerufen - damals unter dem Namen "Wohnwagenprojekt". Seither finden rund 50 wohnungslose Men-schen jährlich ein vorübergehendes Zuhause in einem der HerausWagen.