Jugendwohnhaus „St. Martin“: Bitte bauen Sie mit
Auf dem Gelände der Kirchengemeinde St. Johannes Goldstein wird der neue Jugendwohnverbund "St. Martin" entstehen. Mit dem Neubau vergrößert sich der bestehende Jugendwohnverbund um 11 Betreuungsplätzte für Kinder und Jugendliche, die nicht bei ihren Eltern leben können.
Jugendwohnhaus mit Identifikation
Der neuen Wohnverbund wird gezielt als gemeinschaftsfördernde Unterkunft gebaut: Die Jugendlichen leben in drei Wohngruppen, mit individuellem Charakter. Die Zimmer gruppieren sich um Küche und Gemeinschaftsraum. In den Gemeinschaftsräumen können die Bewohner gemeinsam Musik machen, Sport treiben oder ihre Freizeit verbringen. Dafür entstehen auch Außenanlagen mit Garten und Basketballfeld. Jede Wohngruppe wird barrierefreie Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten enthalten, sodass auch gehbehinderte Bewohner und Mitarbeiter/-innen Zugang haben.
Geborgenheit schenken, Gemeinschaft leben
Im Jugendwohnverbund werden zurzeit 16 Jungen betreut, die nicht bei ihrer Familie leben können: "Unser Ziel ist, dass jeder Junge für sein eigenes Leben Verantwortung übernimmt und soziales Verhalten lernt, um sich in einer Gemeinschaft wohlzufühlen" so Volker Kusnierz, Leiter des Jugendwohnverbunds. Menschliche Wärme und ein unterstützender emotionaler Rahmen bilden die Säule der Pädagogik. Die pädagogischen Fachkräfte stehen immer für ein Gespräch oder eine Runde Basketball zur Verfügung. Sie stützen die jungen Menschen auf vielfache Weise in ihrer Entwicklung. "Manche der Jungs wollen mit mir rangeln. Sie brauchen wortwörtlich Halt, suchen nach einer männlichen Bezugsperson, die sich mit ihnen auseinandersetzt und sie so annimmt, wie sie sind", sagt Martin Enders, langjähriger Gruppenleiter in "St. Martin".
Eine klare Struktur für den Alltag
Jeder Junge geht einer Ausbildung oder einem Praktikum nach, muss mit seinem Geld auskommen und feste Zeiten einhalten. "Viele finden es anfänglich schwierig, sich an eine klare Struktur zu halten. Zu Hause hat sich niemand darum gekümmert, ob sie nachts am Computer spielen und den Tag verschlafen. Doch mit der Zeit begreifen die Meisten, dass klare Regeln ihnen erlauben, sich wieder als Jugendlicher zu fühlen und an ihre eigene Entwicklung zu denken", erklärt Kusnierz. Im Jugendwohnverbund werden die Jugendlichen ermutigt, an ihre Fähigkeiten zu glauben, sich von Rückschlägen nicht aus der Bahn werfen zu lassen und sich auf diese Weise eine gute Zukunft zu ermöglichen.